Auf großes Interesse stieß seitens der Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs des Märkischen Kreises der Vortrag von Marco Voge, Ortsvorsteher von Mellen und Landtagskanditat der CDU, der in den Räumen des Teilstandortes Menden stattfand. Dr. Gabriele Schulte-Kurteshi, Vorsitzende der Europa-Union MK, hatte den Politiker eingeladen, um die Hemmschwelle, die oft zwischen Politik und jungen Leuten besteht, zu überwinden und der allgemeinen Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Moderiert wurde die Veranstaltung von Standortleiter Michael F. J. Boeck, zugleich Geschäftsführer des MK-Kreisverbands der überparteilichen Europa-Union.
Dr. Schulte-Kurteshi hob in ihrer Eingangsbemerkung darauf ab, dass mit den offenen Grenzen in Europa die internationale Kriminalität gestiegen sei. Diebesbanden aus dem südosteuropäischen Raum trieben ihr Unwesen. Große Sorgen bereite ihr die innere Sicherheit im ländlichen Raum, zumal die Polizeikräfte auf ein Minimum reduziert seien. Viele Einbrüche würden nicht aufgeklärt, was den Bürger beunruhige.
Für Marco Voge war der Auftritt bei der Europa-Union fast ein Heimspiel, da er am gegenüberliegendem Hönne-Berufskolleg sein Fachabitur gemacht habe. Er erzählte von seinem anschließenden Studium der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Politik.
Die Schülerinnen und Schüler, von denen ein Drittel einen Migrationshintergrund haben, folgten aufmerksam dem Impulsreferat von Voge, das sich unter anderem um die innere Sicherheit NRW’s drehte, um an interessanten Stellen persönliche Fragen zu stellen. Der Landtagskandidat berichtete von seinem Tag bei der Polizei. Er sei überrascht gewesen, wie schwierig und mühselig sich die tägliche Arbeit der Polizistinnen und Polizisten gestaltet habe. „Viele Beamte werden in ihrer Arbeit behindert und tätlich angegriffen, oft auch verunglimpft und beleidigt“, zog er ein deprimierendes Fazit. Eine Frage aus der Schülerschaft bezog sich auf ein unsicheres Viertel im Dortmunder Norden, in dem er tätlich angegriffen worden war. „Was macht die Landesregierung, um solche No-Go-Areas zu beseitigen?“ Voge wies darauf hin, dass Polizisten nicht auf Bäumen wachsen und es eine angemessene Zeit dauere, bis entsprechende zusätzliche Beamte ausgebildet und eingesetzt werden könnten.
Der Landtagskandidat betonte noch einmal, welch große politische Errungenschaft die offenen EU-Grenzen seien und dass es ein Zurück für Europa nicht geben könne.
Die Veranstaltung der Europa-Union kam bei der Lerngruppe so gut an, dass überlegt wird, möglichst bald eine solche Veranstaltung mit einem anderen Politiker zu wiederholen. Noch lange standen Einzelne bei Marco Voge und diskutierten weiter bis Boeck zum regulären Unterricht rief, der auch an diesem Tag für die Abschlussklassen weitergehen musste.
Foto: Dr. Gabriele Schulte-Kurteshi, Marco Voge (von links)