Der heimische Landtagsabgeordnete Marco Voge besuchte zuletzt gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der CDU Hemer, Martin Gropengießer, und dem Beigeordneten der Stadt Hemer, Christian Schweitzer, die Paracelsus-Klinik in Hemer. Die Begegnung fand im Rahmen der diesjährigen Sommertour des Abgeordneten statt. Zuvor hatte Voge im Stadtgebiet bereits die Hans-Prinzhorn-Klinik in Frönsberg besucht. Ziel war es unter anderem, nach der Übernahme der Paracelsus-Kliniken durch die Porterhouse Group die neue Klinikleitung kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Prof. Dr. Michael Philippi, begrüßte gemeinsam mit Verwaltungsdirektorin Barbara Bieding die Gäste und stellte die aktuelle Situation sowie kurz- und mittelfristige strategische Schwerpunkte des Hauses vor. Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. med. Joachim Dehnst, und Pflegediensteiterin Sabine Ermer vermittelten mit ihrer Expertise wichtige Eindrücke aus dem medizinischen Alltag und trugen somit dazu bei, dass die Politiker neben der betriebswirtschaftlichen Komponente auch ein Gefühl für die Herausforderungen des Klinikalltags entwickeln konnten.
Prof. Dr. Philippi stellte zu Beginn direkt heraus: „Das Thema Gesundheit beschäftigt jeden von uns ein Leben lang. Deshalb ist es für die Menschen in jedem Alter so ein wichtiges Thema.“ Er bekräftigte, dass die Paracelsus-Kliniken mit der Porterhouse Group jetzt einen Partner im Rücken habe, mit dem eine langfristige Entwicklung möglich sei und auch angestrebt würde. Philippi: „Eine Klinik, wie das hiesige Krankenhaus, lebt in erster Linie von dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Hemer. Unsere Aufgabe ist es nun, dieses Vertrauen durch geeignete Konzepte, Ideen und Kooperationen zu fördern. Das betrifft das Versorgungsangebot, die Qualität und die menschliche Zuwendung.“
Immer wieder kamen in der Gesprächsrunde die Begriffe „Lokal“ und „Reputation“ auf. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Gropengießer sieht in der Klinik einen enorm wichtigen Standortfaktor für die Stadt: „Wir wollen Hemer als Gesundheitsstadt etablieren. Dazu gehört es in erster Linie, den Standort zu sichern und ihn zukunftsfähig aufzustellen. Als Kommunalpolitik werden wir unseren Teil dazu beitragen und unterstützen, wo es geht. Die Insolvenz und die ungewisse Zeit im Anschluss haben natürlich eine gewisse Verunsicherung bei den Hemeranern verursacht. Wir merken aber bereits, dass das Vertrauen langsam wieder aufgebaut wird und daran gilt es jetzt natürlich gemeinsam weiter zu arbeiten.“
Schweitzer sieht neben dem Aspekt der Gesundheitsversorgung auch die große wirtschaftliche Bedeutung der Paracelsus-Klinik. „In Summe sind die Hemeraner Kliniken der größte Arbeitgeber der Stadt. Dies wird leider oft vergessen. So hängen viele Arbeitsplätze direkt und indirekt an der Klinik. Daher müssen wir auch nach der vorerst überwundenen Krise miteinander im Kontakt bleiben und uns fragen: „Wie können wir als Stadt langfristig helfen und unterstützen“, so Schweitzer. Dabei gehe es unter anderem darum, Hemer attraktiver für Fachkräfte, also auch für Ärzte und medizinisches Personal zu machen. Im Ergebnis müsse die städtebauliche Entwicklung und die Gesundheitsversorgung der Stadt stets gemeinsam betrachtet werden.
Die Gespräche habe man bereits aufgenommen, betont Bieding: „Wir freuen uns auf den Dialog mit Politik, Wirtschaft und besonders natürlich der Bevölkerung.“ Auch ein erstes Brainstorming mit dem Bürgermeister habe bereits stattgefunden, um das Netzwerk vor Ort zu nutzen und gemeinsam Ideen zu entwickeln. In Hemer bestehe ein lebhafter Ärzteverein, der einen guten Austausch untereinander gewährleiste, ergänzt der Ärztliche Leiter Dr. Dehnst und fügt hinzu: „In der neuen Trägerschaft sehe ich auch Potentiale und Möglichkeiten, die vorher vielleicht nicht möglich gewesen wären.“ Diese Chancen wolle man nutzen. Allgemein könne man niedergelassene Ärzte und Krankenhaus nicht strikt voneinander trennen. Beide seien nur in starker Abhängigkeit voneinander zu betrachten und aufeinander angewiesen. „Die Paracelsus-Klinik ist ein Krankenhaus für die Bevölkerung und für diese schlussendlich auch da“, pflichtet Gropengießer bei. Als altes Amts-Krankenhaus sei es in Hemer besonders historisch verwurzelt. Dr. Dehnst erklärt, dass seiner Meinung nach besonders in kleinen Häusern und im ländlichen Raum der lokale Bezug wichtig sei: „Vor Ort setzen sich die Kümmerer durch. Gleichwohl bietet die Paracelsus-Klinik Hemer ein breites und auch spezialisiertes Leistungsangebot.“
„Das regionale Gesundheitssystem ist einer der wichtigsten Standortfaktoren. Dass die Paracelsus-Klinik in Hemer nach der Übernahme noch lange erfolgreich besteht, hoffe ich. Natürlich steht in erster Linie das Haus selbst in der Verantwortung, aber auch Politik und Bevölkerung können ihren Teil dazu beitragen, dem eigenen Krankenhaus den Rücken zu stärken“, stellt Marco Voge fest. Im Rahmen seiner Sommertour habe er viele wichtige Einblicke erhalten. „Die Menschen stimmen ganz einfach mit Füßen ab. Wenn man sich gut aufgehoben fühlt, sowohl fachlich wie besonders auch menschlich, spricht sich das rum. Empathie und eine gewisse Zugänglichkeit der Ärzte ist in der heutigen Zeit ebenso wichtig wie eine qualifizierte Diagnose und die richtige Therapie“, fasst der Landtagsabgeordnete seine Eindrücke zusammen. Eine gute Versorgung auch in der Fläche zu gewährleisten sei der Landesregierung wichtig, sagt Voge. Für die Krankenhäuser in NRW stelle sie jährlich mehr als 500 Mio. Euro (2017: 530 Mio. Euro) zur Verfügung. Im Nachtragshaushalt 2017 waren es darüber hinaus sogar zusätzliche Mittel in Höhe von 150 Mio. Euro. Die aufgenommenen Anregungen nehme er mit nach Düsseldorf.